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Lux in Arcana
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Der energische Kardinal Gil de Albornoz
Das "Register der Treueschwüre" an Papst Innocent VI


 
1353 bestellte Papst Innozenz VI den Kardinal Gil Álvarez Carillo de Albornoz zu seinem Legaten und Generalvikar in Italien. Dort sollte der als durchsetzungsstarker Kämpfer bekannte Albornoz die von Cola di Rienzo angezettelten Unruhen bekämpfen und die Ordnung wieder herstellen.














Es gelang Albornoz, die räuberischen Burgherren in Umbrien und Tuscien zu unterwerfen und in Rom die päpstliche Autorität wieder herzustellen. Außerdem konnte er auch Dynastien, wie z.B. die Malatesta von Rimini oder die Montefeltro von Urbino, sowie Städte wie Bologna zur Anerkennung der päpstlichen Oberhoheit bewegen.

Das vorliegende Buch enthält, mit wunderbaren Inkunabeln, Miniaturen und Verzierungen versehen, 112 Dokumente aus den Jahren 1356 bis 1359, die alle unter notarieller Beglaubigung die Treue der zuvor Erwähnten zum Papst Innozenz VI beschwören. Dies betrifft dabei in der Regel die Bestätigung der Unterwerfung der Befugnisse der kommunalen Verwaltung unter die päpstliche Autorität.










Ein weiterer Einblick in die Ausstellung: Videos begleiten die Dokumente
























Die Schweizer Garde – Die Soldaten des Papstes
 La Guardia Svizzera - I soldati del papa













Hier ausgestellt sind zwei Bände über die Geschichte der Schweizer Garde: Der erste Band beschreibt die Entstehung und die Aufnahme des ersten Kontingents (das Buch stammt aus dem Jahr 1505), der zweite Band enthält die Regelgebung der Truppe.


Band I: Die Aufnahme des ersten Kontingents

Im Jahr 1505 fragte Papst Julius II bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft an, ob diese ihm ein Kontingent von Schweizer Söldnern zum Schutze des Vatikans zur Verfügung stellen könnten. Ermöglicht wurde dies mit der finanziellen Hilfe der Augsburger Familie Fugger. Noch im selben Jahr machten sich die ersten 150 Schweizergardisten auf den Weg nach Rom. Am 22. Januar 1506, das Datum gilt als Gründungstag der vatikanischen Schweizergarde, trafen die Söldner im Vatikan ein.


Band II: Die Regelgebung der Truppe

Das hier ausgestellte Regelwerk stammt aus dem Jahr 1561. Organisation und Aufgaben der Schweizergarde bestimmen sich nach einem Reglement, das vom päpstlichen Staatssekretariat im Auftrag des Papstes erlassen wird. Gemäß dem Reglement ist die Hauptaufgabe der Garde, "ständig über die Sicherheit des Heiligen Vaters und seiner Residenz zu wachen". Weitere Pflichten sind aufgrund dieser Bestimmung:

    1. den Heiligen Vater auf seinen Reisen zu begleiten,
    2. die Eingänge zur Vatikanstadt zu bewachen,
    3. das Kardinalskollegium während der Sedisvakanz zu beschützen, und
    4. andere Ordnungs- und Ehrendienste auszuführen, wie sie im Reglement angeführt sind.
















Vom Vatikan zur Engelsburg gibt es einen oder mehrere (?) Geheimgänge. Für den Fall, dass ein gemeiner König, Kaiser oder sonstwie fieser Potentat meinte, er müsse den Vatikan angreifen - und das kam in der Geschichte doch öfter mal vor - konnte der Papst dorthin flüchten. Das ein oder andere Mal mussten auch Schweizer Gardisten dabei ihr Leben lassen.











Die Engelsnurg in Rom



















Der Prozess gegen die Tempelritter
 Pergamentrolle mit den Prozessakten
 

Länge des Dokuments: 60 Meter,
Dauer des Prozesses: November 1309 bis Juni 1311














Im Lauf der Zeit wurde der Orden sehr erfolgreich, vor allem durch die Kreuzzüge, und er breitete sich in ganz Europa aus; lange galt er als Inbegriff frommer Ritterlichkeit. Doch vielen Mächtigen wurde er viel zu einflussreich, auch Kritik kam auf: hochmütig seien die Templer geworden, gierig nach Ruhm und Gold. Zusätzlich holten im Jahr 1291 die Muslime zum Gegenschlag aus und die letzte Bastion Akko fiel – das Heilige Land war verloren.

Papst Clemens V wiederholte danach die Vorwürfe gegen die Glaubensritter: "Häresie, der Glauben und Seelen ausgesetzt sind". Mit allen Mitteln, mit Folter, Lügen und Intrigen wurde dem Orden nun der Prozess gemacht.

1312 trafen sich dann die zwei mächtigsten Männer der Christenheit in der Kathedrale zu Vienne (südlich von Lyon): König Philipp IV von Frankreich und Papst Clemens V Dort verkündete der Papst die Entscheidung: in seiner Bulle Vox in excelso verfügte er die Aufhebung des Templerordens. 































Ein imposantes Archivstück der Familie Borghese











Das Hauptbuch der Familie Borghese enthält wertvolle Informationen über die Finanz-, Immobilien- und Vermögenslage der Familie aus dem italienischen Hochadel, speziell über die Erbschaftsregelungen (eredità) aus den Jahren 1748 bis 1755. Es ist ein Beispiel aus 9.000 Exemplaren des Archivs der Familie Borghese, das sich komplett im Vatikanarchiv befindet. Papst Paul V (1605 – 1621) war ein Camillo Borghese, daher die engen Beziehungen der Familie zum Klerus.

Das Buch hat 1057 Seiten, eine Rückenhöhe von 43 cm und die Buchdeckel sind aus Holz, das in Leder gebunden ist. Das Gewicht? 67 Kilogramm! 
























„Die Priester von Dachau“
Das Verzeichnis des Pfarrers Andreas Rieser


"Kommando 44, Heilkräuter - Kulturen. Andreas Rieser, Gesamtkommando Schreiber, 1942 – 26. April 1945"
(Umschlagseite 2)













Pfarrer Andreas Rieser kam 1938 wegen Schmähung des Führers und der Partei und wegen Verdachtes des Hochverrates in die Konzentrationslager Buchenwald und Dachau – er hatte in einer Urkunde anlässlich der Renovierung des Dorfgasteiner Kirchturmes Hitler kritisiert.

Rieser war einer von vielen Geistlichen aus Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei, die – besonders in Dachau – zum Teil jahrelang gequält wurden, viele wurden ermordet. Von seinen Mithäftlingen erhielt Rieser wegen wagemutiger Lebensrettungen im KZ den Titel Engel von Dachau. Im KZ Dachau listete er als Schreiber des Kommando 44 alle Mithäftlinge auf, so dass ihr Verbleib im Nachhinhein nachvollzogen werden konnte.

Rieser musste noch an dem berüchtigten Todesmarsch von Häftlingen aus Dachau nach Tirol teilnehmen, bei dem SS-Soldaten noch viele Menschen ermordeten – wenige Tage vor Kriegsende. Er wurde am 1. Mai 1945 von US-Soldaten befreit und kehrte mit schwer angeschlagener Gesundheit nach Hause. 




















© Copyright-Hinweis


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© Copyright Fotografien und Texte: Jochen Weber 

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